Erinnerungen an meine Schulzeit

Aus Familiengründen verbringe ich zwei Tage bei meiner Mutter. Sie war im KH und braucht meine Hilfe.
Ich wollte immer schon einmal meinen alten Schulweg abgehen, und das habe ich heute gemacht.
Steht die alte Eiche noch, bei der ich im Herbst die Eicheln gesammelt hatte ?
Ist der Weg Schotterweg oder asphaltiert?
Woran erinnere ich mich noch?

Es war ein Gang durch die Vergangenheit.

 

Im Schloss Puchheim war mein Kindergarten und die Volksschule untergebracht. Das Gebäude war damals im Besitz der Bourbonen aus Spanien, eine direkte Linie zum heutigen spanischen Königshaus. Die Schulschwestern von Vöcklabruck hatten sich da eingemietet. In der 1. Klasse VS kam der Prinz sogar einmal zu uns auf Besuch. Wir waren vielleicht aufgeregt! Ein echter Prinz!

 

In der HS waren wir dann in einem damals sehr modernen Gebäude. Es war hell und hatte einen breiten Stiegenaufgang, nichts von Enge, wie es in vielen Schulgebäuden der damaligen Zeit üblich war. Wir waren nur Mädchen.

 

Für meinen Schulweg hatte ich mehrere Möglichkeiten. Am Morgen ging ich den kürzesten Weg entlang der Straße durch den Ort, am Nachmittag fand ich selten direkt nach Hause, denn es gab entlang eines anderen Weges immer etwas zu entdecken.
Entweder trafen wir uns unter der Brücke, oder wir marschierten entlang des Baches und stauten das Wasser auf. Es passierte nicht nur einmal, dass mein Vater uns suchen ging, weil wir nicht nach Hause fanden. Oft war ich auch allein unterwegs.

Es war einfach aufregend in der Wiese zu liegen, oder durchs Wasser des Höribaches zu waten, der in einem kleinen betonierten Gefälle in den Weißenbach fließt. Ich war heute erstaunt, dass dieser nicht reguliert ist. Er darf in seinem natürlichen Bachbett fließen und mäandert vor sich hin.
In dieser Kurve hatte ich einmal Radunfall. Ich war bergab zu schnell unterwegs, in der Kurve kam ich in den Schotterbereich und schon flog ich über die Lenkstange. Ich war allein auf dem Weg zur Aurach , das Flüsschen zu dem wir im Sommer immer schwimmen fuhren. Meine Eltern und mein Bruder waren schon dort, ich hatte schulisch noch etwas zu erledigen und fuhr nach. Ich habe heute noch die sichtbare Erinnerung auf meinem Knie.

Im Herbst holte ich mir in diesem alten Obstgarten ganz verstohlen die Jausenäpfel, der Bauer ließ das Obst einfach liegen. Bei den Eichen entlang des Weges sammelte ich die Eicheln und verkaufte sie an einen befreundeten Förster. Es war das erste Taschengeld, das ich mir verdiente. Ich war so stolz darauf.

Die Eiche habe ich heute nicht mehr aufrecht angetroffen, aber auf einem Lagerplatz direkt neben dem Weg lag sie gefällt.

 

Schön war er, der Weg in die Vergangenheit. Ich habe Bekanntes gesehen, Vertrautes erkannt und mich an einen schönen Teil meiner Kindheit erinnert.
Es war wichtig mich zu erinnern, auch für meine Kinder Matthias und Daniel.

 

21.02.2013

Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang Wallner-F. (Dienstag, 10 März 2015 12:32)

    DIE MUSIK IN UNS - IN MIR hat mir sehr gefallen. Das heißt nicht, dass mir sonst nichts gefiel, im ersten Augenschein sogar sehr viel. Liebe Grüße Wolfgang